Ile St. Louis
Das ist geradezu ein authentischer Teil von Paris - wie es im 17. und 18. Jahrhundert aussah. Man kann sich durchaus hier in jene Zeit zurückversetzt fühlen. Enge Gassen, damals wie heute eher elegant, prächtige Gebäude mit teilweise sehenswerten Innenhöfen - fast wie im Marais. Es ist eine Art Oase der Ruhe - imitten dem lebhaften Paris. Wer hier wohnt, kann sich glücklich schätzen - es ist eine der bevorzugten Wohnadressen in Paris. Schauen Sie mal die Straße entlang. Gerade im Sommer ist die Insel nicht so überlaufen - und die Betonung liegt mittlerweile aber eher auf dem Wort "so" - denn es ist auch eine beliebte Gegend zum Einkauf; Dank der vielen kleinen Geschäfte. Hervorzuheben ist auf alle Fälle der wohl bekannteste Eis-Laden von Paris: Berthillon! Seit einigen Generationen macht er Eis - und das ist eine Wucht; jede Menge Lokale in Paris weisen gerne auf das Eis von Berthillon hin.
St. Louis war eigentlich eine Art kleines Dorf auf einer eigenen Insel mit teilweise sehenswerten Gebäuden - was man an den Fassaden erkennen - und an den Portalen erahnen kann.
Die ganze Insel kann man als einen Balkon für Paris ansehen - man hat einen super Blick auf die Quai-Anlagen und auch auf Notre Dame. Eigentlich bestand die Insel früher aus zwei Inseln: der Ile aux Vaches (Insel der Kühe) - wo wirklich Kühe grasten - und der größeren Ile Notre Dame, die der Kirche gehörte. Gegen den Willen der Kirche wurden die beiden Inseln im 17. Jahrhundert vereinigt - als Ludwig XIII anordnete, den dazwischenliegenden Seine-Arm einfach aufzufüllen und zu befestigen.
Die Brücke Pont Marie verband nun die neue Insel mit dem restlichen Paris - und die Insel wurde schnell zu einem bevorzugten Ort in der Stadt. Hier machte der König und sein Baumeister ein kleines Vermögen - wenn man es so nennen darf - denn der Verkauf der Gebäude lohnte sich. Sehenswert unter anderem das Hotel de Lauzun, errichtet 1657. [Ansehen? 17, quai d'Anjou] Eigentlich ist es das einzige Gebäude jener Zeit, das öffentlich zugänglich ist - der frühere Wohnort von Baudelaire und Theophile Gauthier.
Dann natürlich das Hotel Lambert - wohl zu den schmuckvollsten Gebäuden der Insel zählend; die frühere Residenz der Schauspielerin Michele Morgan, jetzt die Residenz von Guy de Rothschild. [Ansehen? 2, rue St. Louis-en-l'Ile]
Das Hotel de Jasson [Ansehen? 19, quai de Bourbon] war der frühere Wohnort von Camille Claudel, der Lebensgefährtin von Auguste Rodin.
Es gibt noch mehr zu sehen
Zum Beispiel das Haus Nummer 11 in der gleichen Straße - quai de Bourbon, das Hotel de Champaigne und die Nummer 15, das Hotel de Charron - mit einem sehenswerten Innenhof.
Das Hotel de Comans [Ansehen? 16-18 quai de Bethune] - die frühere Residenz des Herzogs von Richelieu, einem Neffen des berühmten Kardinals (Man dachte auch schon früher an seine Familie!)
Schlendern Sie einfach über die Insel, durch die Straßen - zum Beispiel quai d'Anjou, de Bethune, de Bourbon, d'Orleans, rue Saint-Louis en L'Ile - und lassen Sie sich verzaubern von diesem Teil der Stadt. Und wenn Sie schon hier sind, gehen Sie mal in die Kirche Saint-Louis en L'Ile, aus dem 17. Jahrhundert - die im Inneren jede Menge Kunst aus dieser Zeit bietet.